Durch Koordinationstraining, welches regelmäßig durchgeführt wird, kann die Fähigkeit den eigenen Körper zu koordinieren verbessert werden. Somit können auch entsprechende Behinderungen oder Krankheiten, die im höheren Alter auftreten, nachlassen. Koordinationstraining wird auch im Leistungssport eingesetzt, dort ist es sogar ein essenzieller Teil des Trainings. Je nach Sportart sind nicht nur Ausdauer und Kraft wichtig, sondern auch die korrekte Durchführung von verschiedenen Bewegungsabläufen. Diese Abläufe müssen bis zur Perfektion beherrscht werden, wobei das gezielte Training hilft.

Im Training werden die Übungen erlernt und anschließend so lange wiederholt, bis die Bewegungen perfekt durchgeführt werden können. Das Training sorgt dafür, dass verschiedene Muskelgruppen aktiviert werden und verbessert die Gesamtkonstitution des Körpers. Doch nicht nur Muskeln werden aktiviert, auch vielfältige Bereiche des Gehirns werden stimuliert. Dies wirkt sich positiv auf die Gesamtkonstitution des Körpers aus. Somit wird auch die Gesamtbeweglichkeit verbessert. Dies ist besonders für ältere oder körperlich behinderte Menschen geeignet. Bei körperlich beeinträchtigten Menschen werden die Übungen ohne Krafteinwirkungen durchgeführt. Dies ermöglicht Menschen mit jeder körperlichen Konstitution ein derartiges Training durchzuführen. Trainingsziel ist vor allem das Halten der Balance und dem Trainieren eines normalen Bewegungsablaufs [1].

Quelle: [1] http://www.med-library.com/koordinationstraining-definition-uebungen-tipps/

Die Anforderungen im täglichen Leben erfordern komplexe und unterschiedliche sensomotorische Fähigkeiten, wie z.B. Gliedmassensegmentbewegungen, Griffbildung, manuelle und Fingergeschicklichkeit bei dem Gebrauch von Objekten, Zielorientierung und die Koordination von Bewegungen. Die Grundvoraussetzung für diese Fähigkeiten ist die Kontraktionskraft der beteiligten Muskeln [1].

Nach einem Schlaganfall sind es die Minus-Symptome, wie z.B. die Kraftminderung und Koordinationsstörung, vielmehr als die Plus-Symptome, die die Funktionserholung limitieren. Insbesondere die durch die Parese bedingte Kraftminderung, also die Beeinträchtigung die für einfache oder komplexe Bewegungen erforderliche Kraft zu generieren, ist einer der Hauptfaktoren, die zur eingeschränkten Funktionsfähigkeit und Behinderung führen [2]. Progressives Widerstandstraining führt zu einer Verbesserung der Muskelkraft, höhere Therapieintensität führt zu besseren Ergebnissen, wenn aufgabenorientiert und repetitiv geübt wird [3], nicht zu einer Verschlechterung der Spastik oder Schmerzen, zu einer Funktionsverbesserung der unteren Extremität, insbesondere der Gehgeschwindigkeit und der Gehstrecke, nicht zu einer belegten Verbesserung der Faustschlusskraft, nicht zu einer sicher belegten Funktionsverbesserung der oberen Extremität.

Quellen:
[1] Mehrholz, J. 2011. Neuroreha nach Schlaganfall, Stuttgart, Thieme;
[2] Boissy, P., Bourbonnais, D., Carlotti, M. M., Gravel, D., & Arsenault, B. A. (1999). Maximal grip force in chronic stroke subjects and its relationship to global upper extremity function. Clin Rehabil, 13(4), 354-362.;
[3] Mercier, C., & Bourbonnais, D. (2004). Relative shoulder flexor and handgrip strength is related to upper limb function after stroke. Clin Rehabil, 18(2), 215-221.; [4] Page, S. J. (2003).
Intensity versus task-specificity after stroke: how important is intensity? Am J Phys Med Rehabil, 82(9), 730-732.

Der Terminus Kraftausdauer impliziert, dass Krafteinsätze realisiert werden, die über 30% der individuellen Maximalkraft liegen. Die Trainingspraxis zeigt jedoch, dass im Kraftausdauertraining Belastungen über 50% gewählt werden müssen, damit vorwiegend anaerobe Anpassungen auftreten. Die „gegebene“ Zeit muss so beschaffen sein, dass überwiegend anaerob gearbeitet wird. Dies ist über einen Zeitraum bis zu 2 min möglich. Die Kraftausdauer setzt sich aus der Größe des Einzelkraftstoßes (Schnellkraft) sowie der Fähigkeiten zusammen, die Reduktion dieser Komponente möglichst gering zu halten (Ermüdungswiderstandsfähigkeit).

Unter Ausdauer versteht man, die Fähigkeit, eine gegebene Leistung über einen möglichst langen Zeitraum aufrecht erhalten zu können. Gleichfalls drückt sich die Ausdauer in der Fähigkeit aus, nach Belastungen schnell wieder erholt  zu sein. Die Ausdauerleistung wird in hohem Maße von den energetischen bzw. metabolischen Voraussetzungen bestimmt (Energiestoffwechsel). Für die Bewältigung von Ausdauerleistungen ist aber auch die psychische bzw. motivationale Bereitschaft erforderlich, Leistungen lange durchzuhalten. [1] .

Nach internationalen Richtlinien [2] sind die drei wichtigsten gesundheitswissenschaftlichen Ziele für Patienten nach Schlaganfall:
1. die Prävention von Komplikationen durch vermehrte Aktivität (die Verringerung von Inaktivität),
2. Verringerung des Risikos weiterer Schlaganfälle und kardialer Ereignisse und
3. die Steigerung der kardiovaskulären Fitness.

Quellen:
[1] Mehrholz, J. 2011. Neuroreha nach Schlaganfall, Stuttgart, Thieme, S. 123;
[2] Gordon, N. F., Gulanick, M., Costa, F., Fletcher, G., Franklin, B. A., Roth, E. J., the Stroke, Council. (2004). Physical activity and exercise recommendations for stroke survivors: an American Heart Association scientific statement from the Council on Clinical Cardiology, Subcommittee on Exercise, Cardiac Rehabilitation, and Prevention; the Council on Cardiovascular Nursing; the Council on Nutrition, Physical Activity, and Metabolism; and the Stroke Council. Circulation, 109(16), 2031-2041

Wann darf ich wieder auf den Sportplatz?

Zur Kontrolle, der nötigen Sportfähigkeit, wird der Athlet am Ende der Rehabilitation durch einen spezifischen Abschlusstest geprüft. Der «Return to Activity Algorhythmus» (RTAA) bestimmt, ob der betroffene Sportler bereit ist, seine Alltags- und Sportaktivitäten wiederaufzunehmen. Er wird für die untere und obere Extremität sowie nach Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule angewendet.
Der RTAA ist in vier Sport- und Aktivitätslevel eingeteilt. Anhand des gesetzten Ziels wird gemeinsam mit dem Sportler festgelegt, welches Level zur Wiedererlangung der Basisfunktionen nötig sein wird.
Sind die Basisfunktionen gefestigt, wird die Rehabilitation auf dem Spielfeld angestrebt, bevor es zur vollen Sportfähigkeit kommen kann.

Der Test ermöglicht unseren Sportphysiotherapeuten eine optimale Dokumentation von Veränderungen, bestimmt den Behandlungsverlauf und ermöglicht dem Athleten einen visuellen Einblick in die noch bevorstehende Rehabilitation.

Durch die Analyse der Bewegungsmuster werden Defizite in der Beweglichkeit, Muskelkraft und der Stabilisierungsfähigkeit der oberen und unteren Extremitäten sowie des Rumpfes ersichtlich. Kompensationsmuster können erkannt und gezielt durch Training reduziert werden.

Ein Kompensationsmuster entsteht häufig nach Verletzungen oder durch einseitiges Training, führt zu Überbelastungen und Schmerzen und ist oft die Ursache für Verletzungen. Die Ergebnisse liefern die notwendigen Informationen für ein individuelles Trainingsprogramm. Schwächen und Dysfunktionen werden so gezielt ausgeglichen, Bewegungen optimiert und die Leistungsfähigkeit im Alltag, Beruf und Sport verbessert. Eine verletzungsbedingte Trainings- und Wettkampfpause oder der Ausfall am Arbeitsplatz kann durch dieses Testverfahren reduziert werden. [1]

Quelle [1]:  www.performance-shop.ch/bodyprotect/fms-testing/index.php